Jan-Marco Luczak hat den Berliner Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD) scharf kritisiert, weil Geisel einen Tunnelbau bei der Dresdner Bahn ablehnt. Luczak fordert ein Machtwort des Regierenden Bürgermeisters und rechnet mit einer aussichtsreichen Klage der Bürgerinitiative.
„Wir sind gerade in einer ganz sensiblen politischen Entscheidungsphase. Mit seinen Äußerungen konterkariert Geisel die Gespräche zwischen Berlin, dem Bund und der Bahn. Damit handelt er gegen die Interessen von 50.000 Menschen in Lichtenrade“, so der Tempelhof-Schöneberger CDU-Bundestagsabgeordnete. Luczak kämpft seit Jahren für eine Tunnellösung.
Zuletzt hatten sich gerade erst die Vertreter der ostdeutschen CDU-Bundestagsabgeordneten in einem gemeinsamen Brief an Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für einen Tunnel ausgesprochen. „Ein solches klares Signal brauchen wir auch vom Land Berlin“, fordert Luczak.
Auf Betreiben der CDU enthält der Koalitionsvertrag eine glasklare Vereinbarung zugunsten des Tunnels: Das Land Berlin steht zum Tunnel und beteiligt sich an den Kosten. „Den Koalitionsvertrag hat Michael Müller (SPD) seinerzeit als Landesvorsitzender unterschrieben. Ich erwarte, dass Müller auch jetzt als Regierender Bürgermeister sein Wort hält. Die SPD muss vertragstreu sein“, so Luczak.
Weiter erklärt Luczak: „Richtig ist, dass ein Tunnel teurer ist und länger dauert. Es gilt aber abzuwägen: Kommt die ebenerdige Trasse würde ein ganzer Ortsteil zerstört werden. Das dürfen wir nicht zulassen. Außerdem reden wir hier von einem Bauprojekt, was die nächsten 50 bis 100 Jahre Bestand haben wird. Das relativiert Zeit und Kosten.
Mit seiner Forderung nach einer ebenerdigen Lösung riskiert Geisel eine völlig unkalkulierbare Zeitverzögerung durch Proteste und Gerichtsverfahren. Die Bürgerinitiative Dresdner Bahn hat über 16.000 Unterschriften für den Tunnel gesammelt. Die Bürger sind fest entschlossen, den Rechtsweg zu beschreiten. Es gibt auch ein gut gefülltes Rechtshilfekonto für eine mögliche Klage. Eine solche Klage würde den Bau ebenfalls um mehrere Jahre verzögern. Nach meiner Einschätzung haben die Bürger gute Chancen, diesen Prozess zu gewinnen. Dann stünden wir wieder ganz am Anfang. Deswegen kämpfe ich für eine politische Lösung, die die Menschen vor Ort mitnimmt.“