Auf Initiative der CDU-Fraktion, der sich die Grünen angeschlossen hatten, hat die BVV Tempelhof-Schöneberg gestern gegen die Stimmen der SPD den Regierenden Bürgermeister, Michael Müller, aufgefordert, sich klar zum Tunnel für die Dresdner Bahn in Lichtenrade zu bekennen. Dies ist erforderlich, da sich Bausenator Andreas Geisel (SPD) jüngst wiederholt für eine ebenerdige Trasse durch Lichtenrade ausgesprochen hatte, obwohl diese den Ortsteil mit hohen Lärmschutzwänden einmal komplett von Nord nach Süd zerschneiden würde.
"Die kontraproduktiven Äußerungen von Bausenator Geisel drohen die jahrelangen Bemühungen vieler zunichte zu machen, die sich unermüdlich für den Tunnel eingesetzt haben", so der Lichtenrader CDU-Bezirksverordnete Christian Zander.
Der Regierende Bürgermeister muss nun seine Richtlinienkompetenz nutzen und gegenüber dem Bund und der Bahn klar zum Ausdruck bringen, dass das Land Berlin den Tunnel für die Dresdner Bahn wie es übrigens im Koalitionsvertrag steht und es den Bürgerinnen und Bürgern versprochen war wirklich will und bereit ist, sich ggf. an Mehrkosten zu beteiligen.
"Für uns gibt es keine Kompromisse, die Dresdner Bahn muss in den Tunnel!", fordert auch Patrick Liesener.
Offensichtlich gibt es Absetzbewegungen der SPD, da sie in der gestrigen Debatte betonte, den Senat nicht in der Pflicht zu sehen. Gibt es kein klares Bekenntnis des Regierenden, nährt dies die verstärkt aufkommenden Zweifel, dass die SPD sich nicht mehr an ihre Zusagen halten möchte.
"Und wenn das Land Berlin sich nicht klar zur Tunnellösung bekennt, weshalb sollte die Bahn dann etwas bauen, was der SPD-Bausenator öffentlich ablehnt? Die zahlreichen Betroffenen können sich bei ihm bedanken, wenn die ebenerdige Variante gebaut werden sollte. Noch besteht aber Hoffnung", meint Zander.