Als Mietrechtsexperte setzt sich Dr. Jan-Marco Luczak seit langem dafür ein, den Erwerb von Wohneigentum stärker zu unterstützen. Bereits mehrfach hat er sich etwa für Grundfreibeträge bei der Grunderwerbssteuer ausgesprochen.
„Ich begrüße, dass nun endlich auch die SPD künftig Wohneigentümer stärker unterstützen will, statt sie wie bisher mit immer neuen Regulierungen zu belasten. Für die Union ist schon lange klar: Wir wollen gerade jungen Familien den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum erleichtern, denn das ist auch eine solide, private Altersvorsorge", sagte Luczak zu den jüngsten Vorschlägen der SPD.
"Eine Senkung der Baunebenkosten ist ein vernünftiger Ansatz, denn diese hohen Kosten reduzieren das Eigenkapital und verteuern damit die Finanzierung für den Käufer. Pauschalen für die Kosten bei Notar- und Grundbucheinträgen sind denkbar, aber dabei muss es gerecht bleiben: Es darf nicht sein, dass für eine Fünf-Millionen-Villa die gleiche Pauschale gezahlt werden muss wie beim Kauf einer kleinen Wohnung. In aller Regel sind bei großen Immobilien auch die Vertragsmodalitäten deutlich komplexer und die Vertragsgestaltung für den Notar daher aufwändiger", so Luczak.
Die Beschränkung der Pauschalen auf selbstgenutzte Immobilien – wie sie die SPD vorschlägt – greife zu kurz. Luczak: "Wenn ein Eigentümer eine Immobilie erwirbt, um sie anschließend zu vermieten, dann verteuern hohe Baunebenkosten letztlich die Miete. Im Interesse von Mietern sollten die niedrigeren Pauschalen auch für zu vermietende Immobilien gelten.
Die entscheidende Stellschraube im Kampf gegen hohe Baunebenkosten hat die SPD in ihrem Konzept seltsamerweise vergessen: Eine Senkung der Grunderwerbssteuer würde gerade Familien sofort spürbar entlasten. Hier klaffen Worte und Taten bei der SPD leider weit auseinander: Auf Bundesebene möchte sich die SPD mit Entlastungsvorschlägen profilieren, während sie in den Bundesländern mit immer höheren Grunderwerbssteuern den Kauf von Wohneigentum verteuert. Die Länder – bis auf das unionsgeführte Bayern und Sachsen – haben den Erwerb von Wohneigentum durch Erhöhungen bei der Grunderwerbsteuer immer weiter verteuert. Damit muss Schluss sein!
Die SPD hat in 13 von 16 Bundesländern Regierungsverantwortung, hier könnte sie sofort eine Senkung der Grunderwerbssteuer umsetzen. Zielführend wäre ein Grundfreibetrag bei der Grunderwerbsteuer in Höhe von 100.000 Euro beim Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum. Für jedes Kind im Haushalt sollte der Freibetrag um weitere 50.000 Euro erhöht werden. Durch die Aufstockungen pro Kind vermeiden wir Mitnahmeeffekte und entlasten gezielt Familien bei den Baunebenkosten.“