Chefin und Mutter – Babypause im Management ermöglichen und Initiative #stayonboard umsetzen

Frauen in Chefetagen von Unternehmen, das ist in Deutschland leider immer noch ein viel zu seltenes Bild. Ein Grund dafür ist, dass Organpflichten etwa aus einem Vorstandsmandat auch bei längeren Abwesenheiten wie Mutterschutz oder Elternzeit weiterlaufen. Das Haftungsrisiko zwingt daher faktisch zum Mandatsverzicht. Das will die Initiative #stayonboard ändern und kriegt dabei Rückenwind von Dr. Jan-Marco Luczak, rechtspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion:

„Frauen müssen in allen gesellschaftlichen Bereichen die gleichen Chancen haben wie Männer und Führungsverantwortung in Unternehmen übernehmen können. Dafür muss Politik aber die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und strukturelle Ungleichbehandlungen etwa im Gesellschaftsrecht beseitigen. Nach derzeitiger Rechtslage haben Vorstände keine Möglichkeit, ihr Mandat bei längerer Abwesenheiten wie Mutterschutz oder Elternzeit vorübergehend ruhen zu lassen. Ihre Organpflichten bestehen auch in Abwesenheit weiter, mit allen Haftungsrisiken, wenn dieses nicht ordnungsgemäß wahrgenommen wird. Faktisch werden Frauen dadurch gezwungen, ihr Mandat niederzulegen. In der Folge verzichten viele auf den Schritt in die höchste Führungsebene, um auf diese Weise nicht mit ihrer Familienplanung in Konflikt zu geraten. Das ist antiquiert und nicht länger hinnehmbar. Die Initiative #stayonboard hat daher meine volle Unterstützung. Zukünftig muss es nicht mehr heißen „Chefin oder Mutter“, sondern „Chefin und Mutter“.

Ich habe mich daher an die Bundesjustizministerin gewandt und sie gebeten, einen Gesetzentwurf vorzulegen, um diesen Missstand zu ändern. Auch in den Führungsetagen von Unternehmen muss es möglich sein, eine Babypause zu nehmen, ohne sein Mandat niederlegen zu müssen. Viele Vorarbeiten sind gemacht, wir können das noch in diesem Herbst umsetzen. Das wäre ein starkes Zeichen und ein wirksames Mittel gegen die strukturelle Ungleichbehandlung von Frauen im Management und zur Erhöhung der Chancengleichheit.“