KRANZNIEDERLEGUNG ZUM ERSTEN GEDENKEN AN HOMOSEXUELLE NS-OPFER

Auch Homosexuelle wurden von den Nationalsozialisten ausgegrenzt, verfolgt und ermordet. Zur Erinnerung an die sogenannten Rosa-Winkel-Häftlinge fand am Mahnmal im Berliner Tiergarten am 27. Januar eine Kranzniederlegung statt - zuvor hatte der Deutsche Bundestag erstmals ausdrücklich auch der unter den Nazis verfolgten Schwulen und Lesben gedacht. „Das Gedenken an die homosexuellen Opfer des NS-Regimes ist ein spätes Zeichen der Anerkennung, Wertschätzung und des Bemühens um Wiedergutmachung sowie ein wichtiges Signal für die Zukunft unserer Gesellschaft. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit und Demut“, so Jan-Marco Luczak, Bundestagsabgeordneter für Tempelhof-Schöneberg. Er hatte sich bereits seit 2019 gegenüber dem damaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble für das Gedenken an diese Opfergruppe eingesetzt.

Am Rande des Tiergartens, nur wenige Meter entfernt von der Holocaust-Gedenkstätte, hielten die Teilnehmer aus Politik und Gesellschaft am Holocaust-Gedenktag still vor den Kränzen inne, die an die homosexuellen NS-Opfer erinnern. Auch im Deutschen Bundestag wurde erstmals der wegen ihrer sexuellen Identität Verfolgten in besonderer Weise gedacht.

„Dass sich das höchste deutsche Parlament auch vor den im Nationalsozialismus aufgrund des § 175 StGB Verfolgten, Entwürdigten und Ermordeten im Rahmen einer Gedenkstunde verneigt, war überfällig. Denn viele Überlebende mussten nach dem Untergang der NS-Diktatur um die Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus kämpfen und waren häufig auch weiterhin staatlichen Repressionen ausgesetzt“, betont Luczak. „Ich freue mich für die Überlebenden und ihre Angehörigen ebenso wie für diejenigen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Erinnerung an die damalige Verfolgung und Erniedrigung wach zu halten, dass die Anstrengungen der letzten Jahre jetzt zum Erfolg geführt haben.“