WAHLKREISTOUR - EIN TAG, FÜNF STATIONEN

Wo ist es für einen Abgeordneten am schönsten? Natürlich im Wahlkreis! Einen ganzen Tag lang besuchte Jan-Marco Luczak als Bundestagsabgeordneter in Tempelhof-Schöneberg daher ansässige Unternehmen, Schulen, Organisationen und Krankenhäuser, um „mit denjenigen zu sprechen, die den Bezirk gestalten und stark machen.“ Politik, so Luczak, könne immer nur den Rahmen vorgeben: „Es sind die Menschen, die Tempelhof-Schöneberg schön und lebenswert machen. Sie haben es verdient, dass die Politik zuhört und sie unterstützt statt ihnen Steine in den Weg zu legen.“ Das sei in der Vergangenheit zu oft der Fall gewesen.

Große Steine werden etwa den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im St. Joseph Krankenhaus in Tempelhof in den Weg gelegt, der ersten Station der Wahlkreistour. Hier soll ab Oktober eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden. Viele fürchten nun, dass künftig hohe Kosten für ihren Weg zur Arbeit auf sie zukommen und überlegen, den Arbeitgeber zu wechseln. „Für die medizinische Versorgung und die Pflege im Krankenhaus wäre es fatal, Mitarbeiter verloren gingen. Wir brauchen jetzt schnell eine Lösung für die Beschäftigten“, so Luczak. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Joseph brauchen dringend eine Ausnahmeparkgenehmigung.“ Grüne und SPD verweisen bei dem Thema auf die Möglichkeit für Schichtarbeiter, eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. Diese ist jedoch bürokratisch und mit hohen Hürden verbunden. Von den 700 Mitarbeitern im St. Joseph würden höchstens 100 eine Ausnahmegenehmigung erhalten.

Anschließend begab sich Luczak tief in den „Motorraum“ Tempelhofs rund um die Motzener Straße zur Feuerverzinkerei ZinkPower und in die letzte innerstädtisch verbliebene Schokoladenfabrik - von Stollwerck. Beide Unternehmen ächzen unter der galoppierenden Inflation und den steigenden Energiepreisen. Luczak sieht dringenden politischen Handlungsbedarf: „Unternehmen müssen eine Vielzahl von Auflagen und Gesetzen erfüllen. Was in wirtschaftlich normalen Zeiten schon schwierig ist, wird angesichts des Krieges in der Ukraine und der Inflation zu einer existenziellen Belastung. In der Krise müssen wir jeden Stein umdrehen, um Lösungen zu finden und Bürokratie abzubauen. Nur so kann der Industriestandort Deutschland erhalten bleiben.“

Die Johanna-Eck-Schule, Luczaks vierte Station, soll zu einer Gemeinschaftsschule mit gemeinsamen Lernen von der ersten Klasse bis zum Abitur ausgebaut werden. Dafür müssen neue Gebäude gebaut und das Stammgebäude saniert werden. Trotzdem hinkt das größte Schulneubauvorhaben des Bezirks dem eigenen Zeitplan hinterher. In der Priorisierungsliste für Schulneubau des Bezirks wurde die Schule erneut überraschend abgestuft. Ursache dafür ist der Personalmangel im Bezirksamt.

Bei den Johannitern, der fünften und letzten Station der Wahlkreistour, herrschte nach der Silvesterbedarf enormer Redebedarf. Luczak zur schwierigen Situation der Rettungssanitäter: „Das freiwillige Engagement von so vielen Menschen bei den Johannitern ist beeindruckend. Unter schwierigen Rahmenbedingungen leisten sie Großartiges, um anderen Menschen zu helfen und unsere Gesellschaft zusammenzuhalten. Dafür danke zu sagen und miteinander ins Gespräch zu kommen, das wollte ich gemeinsam mit meinen Kollegen Matthias Steuckardt, Scott Körber und Patrick Liesener.