Der Lichtenrader Bezirksverordnete Patrick Liesener hat das Betirksamt aufgefordert, am Lichtenrader Dorfteich zwei Informationstafeln aufzustellen, die die Folgen von Brotfütterungen für die Enten und den Teich darstellen. Diesem Antrag hat die Bezirksverordnetenversammlung in ihrer vergangen Sitzung zugestimmt.
Am Dorfteich Lichtenrade werden Enten immer wieder mit altem Brot gefüttert. Diese Fütterungen können für die dort lebenden Enten, aber auch für das Gewässer gefährlich sein. Die möglichen Folgen für die Tiere und das Gewässer hat das Natur- und Umweltschutzamt Charlottenburg-Wilmersdorf gut erklärt:
"Bitte füttern Sie keine Wildtiere, denn sie verlieren durch regelmäßige Fütterung ihren natürlichen Trieb, sich das Futter artgerecht selbst zu suchen. Für Stockenten zum Beispiel ist die Aufnahme einer Mischnahrung, die sowohl Grünfutter als auch tierische Anteile (Schnecken, Würmer) enthält, für eine gesunde Ernährung wichtig. Jungvögel benötigen tierische Eiweiße, um ihr Skelett und das schützende Gefieder ausbilden zu können.
Die regelmäßige Fütterung von Vögeln und Fischen führt neben der Gewässerverschmutzung, durch zusätzlichen Kot und Essensreste, auch zu Veränderungen in den Verhaltensweisen aller Tiere, die an das Gewässer gelockt und stärker an dieses gebunden werden. Erpel kommen in größerer Anzahl als Enten vor und unverpaarte Erpel fallen durch ihre deutlich höhere Aggressivität gegenüber Artgenossen und weiblichen Tieren auf. Damit bringen sie nicht nur die Entenweibchen, sondern auch ihren Nachwuchs in Gefahr. Das Futteraufkommen lockt zudem noch zusätzliche Gäste ans Gewässerufer, wie z.B. Ratten, die den Bruterfolg der Wasservögel bedrohen.
Ein weiterer Grund, aus dem Sie Fische und Vögel bitte nicht füttern sollten, ist der Gewässerschutz.
Für einen schnellen mikrobiellen Abbau abgestorbenen, organischen Materials im Gewässer ist ein hoher Sauerstoffgehalt zwingend notwendig. Die Überbevölkerung am und im Gewässer stört jedoch das ökologische Gleichgewicht, denn ... Letztendlich führt dies dazu, dass alles Leben im Gewässer abstirbt, weil das Gewässer „umgekippt“ ist. Somit fehlt auch die natürliche Nahrungsquelle für Wasservögel, Muscheln, Krebse, Schnecken und Würmer."
"Wir wollen bewusst Informationstafeln und keine Verbotsschilder aufstellen, weil wir glauben, dass diese allein nicht funktionieren werden, sondern es einer genauen Erläuterung Bedarf. Wenn die Besucherinnen und Besucher des Dorfteiches die Gründe eines Fütterverbotes verstehen, dann dürften die Akzeptanz und das Verständnis dafür höher ausfallen", so Liesener.