Berliner Schulen stehen Kopf

Die Bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus Hildegard Bentele bewertet die aktuelle Situation in Berliner Schulen als besorgniserregend. Es fehlten immer mehr Lehrer. Gleichzeitig sperre sich die SPD davor, den Lehrerberuf in Berlin attraktiver und damit konkurrenzfähig zu machen. Stattdessen würden die Leistungsanforderungen gegenüber den Schülern verringert, um die sich bereits auswirkenden Folgen zu überdecken.

Zum Ende des Schuljahres und der Legislatur ist das Chaos an Berlins Schulen perfekt, Hildegard Bentele erklärt:

"Das Chaos ist perfekt. Zum Ende des Schuljahres und der Legislatur stehen die Berliner Schulen buchstäblich Kopf. Die Lehrer lassen Senatorin Scheeres ihre Unzufriedenheit deutlich spüren und treten in der wichtigsten Phase des Schuljahres, in der Abschlussarbeiten und -prüfungen abgelegt werden, wieder einmal in den Streik. Die CDU-Fraktion kann nur abermals wiederholen: Mit der Rückkehr zur Verbeamtung fielen die große Kluft zwischen Verbeamteten und Angestellten, damit auch die Unzufriedenheit und die Streiktage sowie der massive Unterrichtsausfall weg. Es ist für uns unerklärlich, dass bei der SPD auch nach fünf Jahren kein Umdenken eingesetzt hat.

Die logische Konsequenz aus einer derartigen Unzufriedenheit und mangelnden Attraktivität des Lehrerberufs in Berlin sind vielfach unbesetzte Stellen, insbesondere an Grundschulen, und diesen massiven Mangel können auch Quereinsteiger oder Studienräte nicht mehr auffangen. Wir konnten mit der besseren Bezahlung der Grundschulleiter, die wir in dieser Legislatur erreichen konnten, zumindest in diesem Bereich Boden gut machen. Doch die Probleme sind tiefer, struktureller Art, wie sich u. a. auch an der mangelnden Bereitstellung von Studienplätzen für Grundschullehrer und fehlender Professoren, die Grundschullehrer ausbilden könnten, zeigt.

Als Sahnehäubchen obendrauf schraubt die Bildungsverwaltung die Prüfungsanforderungen auf ein Niveau herunter, mit dem wir uns im Ländervergleich lächerlich machen und mit dem Schüler regelrecht betrogen werden. Nur der Zustand der maroden Schulen ist so offensichtlich, dass er sich nicht mehr statistisch fälschen lässt. Es bröckelt an allen Ecken und Enden und wieder sind fünf wertvolle Jahre ohne Umsetzung von bitter notwendigen Strukturreformen und der Sicherung von Qualitätsstandards vergangen."